Swiss Atletics Sprint Schweizerfinal 2020 / 19.09.20

Der diesjährige Swiss Athletics Schweizer Final fand wie in den vergangenen Jahren als Citysprint statt und wurde in Interlaken auf der Höhematte ausgetragen. Die besten 10-15-jährigen Mädchen und Jungen aller Kantone kämpfen dabei um die begehrten Medaillen und müssen sich über zwei Vorläufe in den Finallauf qualifizieren.

Als Vorjahressieger wurde Elias direkt an die Austragung eingeladen, hat aber trotzdem am 23.08.20 auf der Heimanlage im Tübacher Kellen seinen Kantonstitel erfolgreich verteidigt und unter Beweis gestellt.

Damit ein Wettkampf in ausgeruhter Form stattfinden konnte, sind wir bereits am Vorabend angereist und konnten uns ein wenig auf die weltbekannte Gegend des Eiger, Mönch und Jungfrau einstimmen. Bei herrlichem Wetter und milden Temperaturen für die Jahreszeit war noch ein lockerer Dauerlauf und etwas Gymnastik auf dem Plan bevor es dann zur Nachtruhe ging. Ausgeruht und mit gesunder Nervosität konnte der Samstag in Angriff genommen werden. Nach einem gemütlichen «Zmorge» und vollgepackten Sporttaschen ging es mit dem Velo vom Nachtlager zur Höhematte direkt vor das Grand Hotel Jungfrau. Da uns Corona leider überall hin folgt, war auch an diesem Anlass ein Check-In notwendig. Beim Kantonsverantwortlichen die Startnummer 248 gefasst, galt es nun einfach etwas Platzluft zu schnuppern und sich entsprechend einzustimmen. Normalerweise wird Elias durch seinen Trainer Dani Mödlhammer betreut, welcher aber leider verhindert war und somit Papi als Ersatzcoach Bewährung zeigen musste. Nach einem minutiösen Plan und ständiger Verbindung zum Hauptcoach konnte die Vorbereitung beginnen. Um 11.30Uhr wurde dann in den Callroom gerufen und die Athleten ihren Serien und Bahnen zugeteilt. Elias wurde im Vorlauf der vierten Serie in Bahn vier eingeteilt. Das Wetter war leider nicht prognosezuverlässig, so dass erste Tropfen zu spüren waren. Unbeirrt richtete er seinen Startpflock ein und machte sich startklar. Ein etwas voreiliger Seriekollege provozierte einen Fehlstart, so dass ein erneutes Starten fällig wurde. So galt es, dass erste Mal Nerven zu zeigen und ruhig zu bleiben. Die Bahn bereits deutlich feucht, ertönte der Startschuss und die Läufer katapultierten sich über die Starlinie. Elias rutsche leicht aus, fing sich aber sofort ab, beschleunigte und setzte sich deutlich vom Feld ab. Nach bereits 8.54s passierte er leicht über seiner PB die Ziellinie. Als Seriensieger qualifizierte er sich automatisch für den Halbfinal und zeigte mit 0.15s Abstand zur zweitbesten Zeit der Vorläufe wohin der Weg führen soll. Mit einer nur kurzen Pause ging es an die Vorbereitung der Zwischenläufe. Der Regen hatte sich mittlerweile auch manifestiert und wollte seine Präsenz stärken. Die Bahnen gut durchnässt sollte der Halbfinal bestritten werden. Mit leichter Verspätung im Callroom wurden die Serien zugeteilt. Da nun nur noch die Sieger der Vorläufe und die Zeitschnellsten bis 18 Läufer im Spiel waren, galt es drei Serien einzuteilen. Elias mit der schnellsten Vorlaufzeit war gewohnt in der letzten Serie und konnte dieses Mal Bahn drei beanspruchen. Das Motto im Halbfinal ist einfach und gilt dem Seriensieg, da eine Spekulation auf Zeitqualifikation nicht in Frage kommt. Trotz dem ungemütlichen Wetter war Elias fokussiert auf seiner Bahn und wartete den Moment zur Einstellung der Startvorrichtung ab. Gewohnt präzise wurde alles eingestellt und getestet, bevor das Starterteam zum Aufgebot pfiff. Startkommando war erfolgt und Elias schoss wie ein Pfeil aus dem Pflock und beschleunigte immer schneller und setzte sich markant vom Rest der Mitathleten ab. Mit einer unglaublichen Zeit von 8.31s pulverisierte er seine kürzlich aufgestellte PB um 0.20s und zeigte seiner Konkurrenz was zu erwarten ist. Der Finaleinzug war klar und es galt nun knapp zwei Stunden Pause gut nutzen. Die Coaches hielten am Plan fest und Elias konnte die Zeit zur aktiven Regeneration nutzen bevor ein kurzes WarmUp den Finallauf näherkommen liess. Da nun nur noch die sechs Schnellsten auf der Bahn waren, galt es sich noch mehr zu isolieren und den Fokus noch stärker zu richten. Zwischenzeitlich hat zwar der Regen kapituliert, rief aber seinen Freund Wind auf den Platz, welcher auch noch aus falscher Richtung blies. Elias auf seiner erneut zugeteilten Bahn drei, unbeirrt und im Tunnel richtete sich ein und wartete auf das letzte Startkommando. Der Schuss ertönte und sogleich ein zweiter hinten nach! Unschwer zu erkennen, respektive zu vermuten, dass es sich um einen Fehlstart handeln müsste, wurde der Bahn eins bereits eine gelbe Karte zugewiesen. Sollte sich das Startdrama vom letzten Jahr wiederholen? Das zweite Startkommando erfolgte und mit geballter Dynamik schossen die Athleten aus den Startpflöcken und setzen Schritt für Schritt ihre trainierten Körper in Bewegung. Elias entfesselte eine Urgewalt und war nicht mehr zu bremsen. Erneut setzte er sich ab und durchschoss regelrecht nach 8.29s die Ziellinie. Mit einem Vorsprung von 0.23s unterbot er seine gerade mal zwei Stunden alte PB um 0.02s und kürte sich zum Swiss Athletics Sprintmeister 2020. Die Luft reichte noch für ein kurzes Interview und die Last konnte entweichen.

Ein unvergessliches Sprintspektakel ging zu Ende und wird in den kommenden Tagen sicher noch einige Male diskutiert, analysiert und gefeiert werden. Wir wünschen Elias gute Erholung, Stolz und Freude den Titel bereits zum zweiten Mal tragen zu dürfen und sich weiter der Leichtathletik erfreuen zu können.

Ein riesiger Dank geht an Dani Mödlhammer und seinem Trainingsteam, welche seinen jüngsten Athleten mit unglaublicher Euphorie und Motivation unterstützen und fördern.

Noah, danke für die lässigen Fotos, welche Du von deinem Bro gemacht und somit die Momente eingefroren hast.

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